Die BDB-Musikakademie ist „una casa con variazioni“: Sie verkörpert nicht nur die Vielfalt der Musik. Vielmehr passt sie sich variabel an die Bedürfnisse ihrer Gäste an, nimmt – um im Bild zu bleiben – deren Rhythmen, Melodien und Harmonien auf, um aus ihnen eine eigene Variation zu schreiben und sie ins Konzert ihrer vielfältigen Variationen einzufügen. Diese Folge widmet sich dem Ankommen und dem Aufenthalt der Gäste im Erdgeschoss der neuen Akademie – den musikalischen Kategorien Auftakt und Pause. 

Am Fuße des Südschwarzwalds und am Eingang der Fauststadt Staufen gelegen, mit Ausblicken auf die Vogesen, ins Markgräflerland und in die Rheinebene gesegnet, ist das markante Gebäude der neuen BDB-Musikakademie fest in der Region verwurzelt. Deutlich wird dies von außen nicht zuletzt in der  facettenreichen Fassade aus unterschiedlich gebrannten Tonklinkern – optisch ein stimmiges Pendant zum alten Sandsteingemäuer der Staufener Burg. Betritt der Gast das Erdgeschoss des Gebäudes durch den Haupteingang, dann tritt er ein in eine harmonisch-charmante Innenwelt, in der das Thema „Musik“ in verschiedenen Variationen durchgespielt wird. Doch zunächst steht er im Erdgeschoss, das der Bass-Lage zugeordnet ist, in einem großzügigen, lichten Foyer,
das ganz im Zeichen steht von Ankommen, Aufenthalt, Verweilen und Pause. „In der Musik kommt einer Pause eine wichtige Bedeutung zu. Die Zeit zwischen den Noten ebenso stimmen wie die Notenlängen. Denn sie ist prägend für die Stilistik“, weiß Akademieleiter Christoph Karle. Dass die beiden Innenarchitekt:innen Anja und Wolfgang Schuhmann auf diese Bereiche ein besonderes Augenmerk haben, versteht sich deshalb fast von selbst. „Für die Erholung und Kommunikation in den Seminar- und Probenpausen spielen die verschiedenen Kommunikationsflächen, das Bistro, der Speisesaal sowie die Lounge im 1. OG eine große Rolle. Hier sollen sich unsere Gäste wohlfühlen und gerne verweilen“, betont Karle. Für diesen Wohlfühlcharakter setzt der Akademie-Neubau auf Regionalität, Vielfalt und Genuss. Und das Bekenntnis zur Region soll im Inneren des Neubaus auch sofort spürbar werden. Dominiert hier doch im Bodenparkett, im Tresen von Rezeption und Bar sowie in den Sitzbänken zwischen den Säulen die heimische Eiche und schafft so ein warmes und wohliges Raumgefühl. Zu der Offenheit des Hauses steht der starke Bezug zur Region jedoch keineswegs im Widerspruch. Im Gegenteil: Regionalität und Vielfalt gehen in der neuen BDB-Akademie eine harmonische Allianz ein. Und so werden Amateurmusiker:innen hier bald schon genauso willkommen geheißen wie Profis, Kammermusiker:innen und Studiomusiker:innen, Sänger:innen genauso wie Dirigent:innen und Vereinsmanager:innen, Tourist:innen und Businessgäste. An der Rezeption wird Badisch, Deutsch, Englisch oder Französisch gesprochen und jeder aber in der gleichen Tonart begrüßt: freundlich, charmant und entgegenkommend.  Denn genauso wie in der Musik der Auftakt den Ton vorgibt, so gibt der Ton an der Rezeption die Atmosphäre des Hauses vor. Technisch wird die Rezeption dabei so ausgestattet sein, dass in der Nacht – in der Generalpause sozusagen – auch ein „Self-Check-in“ möglich ist.

Taucht der Gast nach wenigen Schritte ins Gebäude ein, sticht ihm ein markanter, schwarzer Balken ins Auge: ein erster Taktstrich. Hier beginnt die Melodie,  das erste musikalische Thema. Hier kann der Gast in den Orchestersaal abbiegen, um ein Konzert zu besuchen, an einer Probe oder einer anderen Veranstaltung teilzunehmen. Er kann aber auch die Treppe zu den Seminarräumen hochsteigen oder die Aufzüge in den Hoteletagen nutzen. Was wo in der  BDB Musikakademie gerade stattfindet, darüber wird ein an der Säule angebrachter Bildschirm genauso Auskunft geben wie über die kulinarischen Angebote der Speisekarten der Hotelgastronomie. Und für diese ist die Devise „Regionalität und Vielfalt“ jetzt schon und erst recht im Akademieneubau Verpflichtung. Nicht nur bezieht sie die Lebensmittel unmittelbar aus der Region, sondern stellt in der eigenen Manufaktur aus eigener Hand auch Produkte her, die Palette
reicht hier vom eigenen Keks über selbstproduzierte Müslis bis hin zu selbst gemachten Nudeln. „In der Küche des Akademieneubaus sind die Voraussetzungen für das Küchenpersonal noch besser, um kreativ zu werden und die Gäste variantenreich zu verköstigen“, weiß Akademieleiter Christoph Karle. Die Produkte stammen zwar aus der Region, gekocht wird jedoch keineswegs ausschließlich badisch, sondern kulinarisch vielfältig mit Köstlichem aus der internationalen
Küche. Während im Speisesaal, der Platz für bis zu 70 Personen bietet, die eingebuchten Gruppen verköstigt werden, kann das Bistro innerhalb seiner  Öffnungszeiten von 10 bis 24 Uhr auch spontane Speisewünsche und sämtliche Getränkewünsche erfüllen. Im stilvollen Ambiente können die Gäste dann Fruchtsäfte, Cocktails, Longdrinks, Heißgetränke und regionale Wein- und Biersorten genießen. Kann der Speisesaal mit großzügigem Ausblick hinaus ins Grüne punkten, schaffen im Foyer und Bistro passende Illuminierungen mit aussagekräftigen Landschaftsbildern Atmosphäre und die Verbindung zur Region. Das wichtigste Gestaltungselement aber ist die Musik. Wie ein roter Faden zieht sie sich durch die Räume, drängt sich aber nirgends auf, sondern hält sich dezent zurück und will aktiv entdeckt werden. Erkennbar wird sie schon im harmonischen Zusammenspiel von Innen und Außen. So werden die bereits in der Fassade erkennbaren Notenlinien auch im Gebäudeinnern aufgegriffen und finden sich etwa in der Bar oder den filigranen Regalsystemen wieder. Gemeinsam mit dem Farbkonzept und den akustischen Eindrücken des Hauses verweben sich die Bezüge zur Musik zu einem einladend modernen, ideenreich harmonischen Gesamteindruck. Er weckt vielfältige Assoziationen und Emotionen und lässt die Gäste eintauchen in die variantenreiche Welt der Musik und macht die neue BDB-Akademie zu einem inspirierenden, niveauvollen Ort der Musik und Kultur.

Martina Faller