Der Deutsche Musikrat (DMR) veröffentlichte die Studie „Eiszeit? Studie zum Musikleben vor und in der Corona-Zeit.“ Im Rahmen der Studie wurde untersucht, wie sich der erste und zweite Shutdown auf das Einkommen von Musiker:innen auswirkten, wie die finanziellen Corona-Hilfen wahrgenommen und bewertet wurden und mit welchen mittel- und langfristigen Auswirkungen der Corona-Zeit zu rechnen ist. Die Untersuchung erfolgte auf Basis sowohl einer quantitativen Umfrage mit knapp 2.900 Beteiligten als auch einer qualitativen Befragung mit 39 Beteiligten und wurde im Auftrag des DMR im Februar und März 2021 durch Prof. Dr. Dieter Haselbach, Dr. Diana Betzler und Dr. Nadja Kobler-Ringler vom Zentrum für Kulturforschung durchgeführt.

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Die wichtigsten Studien-Ergebnisse:

Im ersten Shutdown:

  • Angestellte Musiker:innen entstanden kaum Einkommenseinbrüche
  • Selbstständige Musiker:innen entstanden durchschnittlich 44% Umsatzeinbrüche.

Im zweiten Shutdown:

  • Selbstständige Musiker:innen hatten rund 45% Umsatzeinbrüche

Insgesamt im Pandemiejahr 2020/2021:

  • 42% Umsatzrückgänge bei Selbstständigen Musiker:innen.
  • 38 % der Befragten haben staatliche Hilfsleistungen in Anspruch genommen
  • 62 % haben keine Anträge gestellt. Angegebene Gründe dafür: 38,8% keine Hilfen notwendig; 42,5% keine Antragsberechtigung; 6,6% Antragstellung zu kompliziert.
  • Spenden, Ersparnisse und Hilfen durch das private Umfeld oder auch Mittel aus der privaten Altersvorsorge wurden genutzt.
  • Folgen sind:
    • Erschwerte Einkommenssituation für Soloselbstständige
    • Schließung von Veranstaltungsorten
    • Verlagerung von analogen Musikangeboten in den digitalen Bereich
    • Abwanderung aus Musikberufen
    • Nachwuchsprobleme
    • Erosion des Amateurmusiklebens
    • Imageverlust der Musikkultur