C1 bietet Einblicke ins Unterrichten und Leiten

Unterrichten oder Dirigieren? Das war die Frage, die Julia Schaible für sich im C1-Kurs beantworten wollte. Die 25-Jährige spielt nicht nur in ihrem Heimatverein seit vielen Jahren Oboe. Sie leitet bereits zwei Vororchester und bildet Nachwuchsmusiker an der Oboe aus. „Ich fahre bereits beide Schienen, wollte im C1-Kurs aber erfahren, in welche Richtung ich mich künftig vertiefen werde“. Weil der Zeitaufwand, in dem auf zwei Wochenenden und ohne Abschlussprüfung konzipierten Lehrgang überschaubar ist, entschied sie sich für den C1-Lehrgang. Und bekam hier die Gelegenheit, beides auszuprobieren. Denn die zweiphasige Ausbildung C1- Ausbildung zum Registerführer und Ensembleleiter schließt nicht nur die Lücke zwischen dem Gold-Kurs und den übrigen C-Lehrgängen. Vielmehr will sie bei fortgeschrittenen Instrumentalist:innen auf Gold-Niveau die Lust auf mehr wecken und ihnen die Möglichkeit zur Orientierung geben. Immerhin braucht es in der Registerleitung eine große Schnittmenge an Themen, Fähigkeiten und Kompetenzen. Entsprechend groß ist die Bandbreite an Inhalten, die im C1-Kurs vermittelt werden. Sie reicht von spieltechnischen Grundlagen, Rhythmik, Intonation über Probemethodik, Kommunikation, Besetzung und Klangbalance bis hin zu Dirigiertechnik und Arrangieren für Ensemble. Während die Theorie in der Großgruppe vermittelt wird, geht es für die Praxis direkt in die Vollen und gleich in die Register. Und so konnte sich auch Julia Schaible nach nach Theorieblöcken zu Themen wie Kommunikation, Unterricht und Probengestaltung sowie Workshops im Bereich Dirigieren und Perkussion sowohl in der Ensembleleitung als auch im Unterrichten praktisch erproben. „Wir haben die Möglichkeit bekommen eine größere Gruppe und Ensembles anzuleiten“, berichtet sie. „Viele hatten dabei den Aha-Moment, dass es doch gar nicht so schlimm ist, vor einer Gruppe zu stehen“. Im Rollenspiel wurden zudem Lehrer-Schüler-Situationen durchgespielt und reflektiert. Auch Julia Schaible hat dabei ihren persönlichen Aha-Moment. „Ich weiß jetzt, was mir mehr liegt und dass ich mich auf die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen konzentrieren möchte“. Die ausgebildete Industriekauffrau und Fachwirtin möchte sich ein zweites Standbein in der Musik aufbauen und besucht derzeit die Berufsfachschule für Musik in Krumbach. Dort kann sie sich in zwei Jahren zur staatlich geprüften Ensembleleiterin ausbilden lassen oder in drei Jahren eine pädagogische Zusatzqualifikation erwerben. Spätestens seit dem Besuch des C1-Kurses besteht an Julia Schaibles Entscheidung kein Zweifel mehr. Und auch die anderen Teilnehmen gehen nicht nur als Instrumentalisten gestärkt aus dem Kurs hervor, sondern begeben sich mit Rückenwind auf ihren Weg zum Registerführer, Ausbilder oder Dirigent.